Die Bewerbung als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter ist Ihre erste Gelegenheit, Fachkompetenz, Sorgfalt und Zuverlässigkeit zu demonstrieren. In Kanzleien und Notariaten ist es üblich, dass Bewerbungen sorgfältig geprüft werden und oft mehrere Entscheidungsträger am Auswahlprozess beteiligt sind. Jede Unachtsamkeit oder Lücke im Bewerbungsdossier kann daher schnell zum Ausschluss führen. Eine aussagekräftige Bewerbung zielt darauf ab, Personaler und potenzielle Vorgesetzte gleichermaßen von Ihrer Eignung zu überzeugen. Dies gilt für das Anschreiben ebenso wie für den Lebenslauf und die Anlagen. Gerade in einem Umfeld, in dem Präzision und fehlerfreie Arbeit entscheidend sind, muss Ihre Bewerbung einen hochprofessionellen Eindruck hinterlassen. Deshalb sollte bereits im Layout Klarheit und Struktur erkennbar sein, damit der Leser mit wenigen Blicken die wichtigsten Informationen erfasst.
Bei der Erstellung Ihres Bewerbungsdokuments empfiehlt es sich, ein einheitliches und seriöses Design zu wählen. Hierzu gehören dezente Farben, gut lesbare Schriftarten und eine klare Gliederung mit Absätzen und Zwischenüberschriften. Sie könnten beispielsweise eine Kopfzeile mit Ihrem Namen und Kontaktdaten erstellen und die Seite in mehreren Abschnitten für das Anschreiben, den Lebenslauf und die Anlagen teilen. Maximale Übersichtlichkeit steht dabei im Vordergrund. Personalverantwortliche in Kanzleien sichten oftmals zahlreiche Bewerbungen innerhalb kurzer Zeit. Daher sollte Ihr Dokument sofort erkennen lassen, dass Sie mit juristischen Fachbegriffen umgehen können und gleichzeitig strukturiert denken. Ein professionelles Design transportiert zugleich Ihre Fähigkeit, auf Details zu achten, was in diesem Beruf ebensolche Bedeutung hat wie das Verständnis für Rechtsvorschriften.
Als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter sollten Sie die Fähigkeit besitzen, präzise und formell zu kommunizieren. Dies spiegelt sich in Ihrer Bewerbungsprache wider. Vermeiden Sie überflüssiges Fachchinesisch, aber unterstreichen Sie Ihre Kompetenz durch die Verwendung juristischer Schlüsselbegriffe, wenn sie zum Inhalt passen. Achten Sie auf grammatikalische Korrektheit, eine fehlerfreie Rechtschreibung und eine angemessene Höflichkeitsform. In vielen Kanzleien ist man es gewohnt, akribisch zwischen den Zeilen zu lesen, weshalb ein subtil eingestreutes Fachvokabular Ihre Glaubwürdigkeit unterstützen kann. Gleichzeitig darf Ihr Tonfall nicht zu distanziert oder gar steif wirken. Ziel ist eine sachliche, aber sympathische Darstellung Ihrer beruflichen Stärken, die Ihre Eignung für die Arbeit mit Mandanten und Behörden hervorhebt.
Heutzutage setzen zahlreiche Kanzleien und Personalabteilungen auf automatisierte Screening-Tools, besonders wenn es um das erste Aussieben großer Bewerbermengen geht. In Ihrem Anschreiben und Lebenslauf sollten daher relevante Begriffe wie "Mandantenbetreuung", "Fristenkontrolle", "Korrespondenz mit Gerichten", "Grundbuchangelegenheiten" oder "Zwangsvollstreckungsangelegenheiten" nicht fehlen. Diese Keywords spiegeln typische Tätigkeiten im Beruf des Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten wider und werden von automatisierten Systemen ebenso erkannt wie von menschlichen Recruitern. Für eine Bewerbung im Notariat können zudem spezifische Wörter wie "Beurkundungen", "Testament" oder "Erbangelegenheiten" relevant sein, da sich diese oft in Stellenausschreibungen wiederfinden und Arbeitgeber auf das Vorhandensein entsprechender Kompetenzen achten.
Die meisten Kanzleien prüfen nicht nur Qualifikationen, sondern legen auch Wert auf persönliche Eigenschaften. Positiv werden häufig Merkmale wie Diskretion, Engagement und Eigeninitiative bewertet, da Sie als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter oft mit sensiblen personenbezogenen Daten arbeiten. Ebenso wird die Fähigkeit, sich schnell in komplexe Sachverhalte einzuarbeiten, hoch geschätzt. Darüber hinaus sind eine ausgeprägte Serviceorientierung sowie ein freundliches und kompetentes Auftreten in Mandantenkontakten für Kanzleien und Notariate ausschlaggebend. Screeningt man das Bewerbungsanschreiben, erkennt man schnell, ob jemand echte Motivation für den Beruf mitbringt oder nur einen Arbeitsplatz sucht. Deshalb sollten Sie authentische Beispiele für Ihren Umgang mit vertraulichen Informationen oder für Ihre eigenverantwortliche Arbeitsweise nennen.
Um Ihre Eignung zu untermauern, nennen Sie konkrete Beispiele aus Ihrer bisherigen Laufbahn. Haben Sie bereits Praktika in einer Kanzlei absolviert und dort beispielsweise an der Vorbereitung von Schriftsätzen mitgewirkt? Beschreiben Sie, welche Aufgaben Sie übernommen haben und welche Erfolge Sie erzielen konnten. Falls Sie bereits Kenntnisse im Mahnverfahren oder bei der Dokumentation von Gerichtsterminen haben, erläutern Sie, wie Sie diese Fähigkeiten erworben haben und wie sie in einer künftigen Anstellung zum Tragen kommen könnten. Verweisen Sie dabei gerne auf spezielle Programme und Tools, mit denen Sie umgehen können, wie beispielsweise RA-MICRO oder DATEV. Potenzielle Arbeitgeber erhalten so einen beherzten Einblick in Ihre Arbeitsweise und erkennen Ihren Mehrwert auf Anhieb.
Ein professionelles, vertrauenswürdiges Bewerbungsfoto ist in diesem Beruf besonders wichtig. Setzen Sie auf eine seriöse Garderobe, zum Beispiel eine schlichte Bluse oder ein Hemd, und lassen Sie das Bild bei einem professionellen Fotografen machen. Anschließend gilt es, alle Unterlagen in die richtige Reihenfolge zu bringen: Zuerst das Anschreiben, dann der Lebenslauf, gefolgt von Ihren Zeugnissen, Zertifikaten und eventuellen Arbeitsproben. Abschließend sollten Sie Ihre Bewerbung per E-Mail oder Bewerbungsportal verschicken und etwa ein bis zwei Wochen später telefonisch nachfassen, falls Sie keine Rückmeldung erhalten haben. Diese Art der Kontaktaufnahme signalisiert Aufwand und Bereitschaft, was auch im juristischen Bereich gut ankommt. Mit diesen konkreten Handlungsempfehlungen und einer überzeugenden Selbstdarstellung erhöhen Sie Ihre Chancen erheblich, den Einstieg als Rechtsanwalts- und Notarfachangestellter erfolgreich zu schaffen.