Maler und Lackierer mit Fachrichtung Ausbautechnik und Oberflächengestaltung – klingt für einige vielleicht unspektakulär, doch hier verbirgt sich viel mehr, als man denkt! Wer seinen Tag gerne kreativ gestaltet und nicht hinter dem Schreibtisch versauern möchte, findet in diesem Berufsfeld eine echte Goldgrube an Abwechslung. Wussten Sie zum Beispiel, dass die meisten Maler zwischen 7 Uhr und 16 Uhr arbeiten, aber oft Aufträge haben, die auch in den frühen Abendstunden erledigt werden müssen? Das flexible Zeitmodell ist nur einer von vielen Gründen, warum dieser Job auf Dauer spannend bleibt. Gerade die Vielfalt an Farben, Beschichtungen und Techniken gibt jedem Tag einen Hauch künstlerischen Anspruch. Also Obacht: Wer Abwechslung liebt, sollte hinschauen!
Typischerweise arbeiten Maler im klassischen 40-Stunden-Modell, wobei saisonale Spitzen für echte Spannung sorgen. In den Wintermonaten kann die Auftragslage schon mal nachlassen, sodass sich Überstunden abbauen und Erholungsphasen ergeben. Wenn im Frühjahr Urlauber renovieren und neue Gebäude bezogen werden, zieht das Arbeitspensum wieder an. Dieser ständige Wechsel sorgt dafür, dass kaum Langeweile aufkommt. Allerdings ist es ratsam, sich auf wechselnde Schichtmodelle einzustellen, besonders wenn gewerbliche Großaufträge in der Pipeline sind und Wochenendarbeit unvermeidbar wird. So bleibt das Gehalt attraktiv, aber man sollte auch die eigene Belastbarkeit kennen.
Warum wechseln so viele Menschen im Maler- und Lackiererhandwerk zu anderen Betrieben oder gar zu anderen Berufen? Ganz einfach: Wer gerne draußen arbeitet, könnte im Winter irgendwann die Geduld verlieren. Die Kälte dringt in die Knochen, und manche Objekte lassen sich nicht heizen. Hinzu kommen körperliche Belastungen wie langes Stehen, das Heben schwerer Farbeimer oder Ausdünstungen von Lösemitteln. Aber testen Sie mal, wie erfüllend es sein kann, ein Projekt erfolgreich abzuschließen und die frisch gestrichenen Wände in voller Pracht zu sehen. Viele bleiben gerade deshalb, weil jeder neue Auftrag eine Art Erfolgserlebnis bedeutet. Die Wechselfrequenz ist also Fluch und Segen gleichermaßen.
Um den Beruf zu ergreifen, reicht typischerweise ein Haupt- oder Realschulabschluss. Dann folgt eine dreijährige duale Ausbildung, die Theorie und Praxis verknüpft. In der Berufsschule lernen Sie alles über unterschiedliche Untergründe, Farblehre, Arbeitsschutz und Materialkunde. Im Betrieb geht es dann ans Praktische: Unter Anleitung erfahrener Fachkräfte üben Sie Spachteln, Schleifen, Lackieren und den Umgang mit Spritzgeräten. Wer nach der Gesellenprüfung noch mehr will, kann sich zum Meister weiterbilden oder sogar ein Studium im Bereich Farb- und Lacktechnik anstreben. Mit einem Meistertitel eröffnet sich zudem die Möglichkeit, selbst auszubilden oder einen eigenen Betrieb zu gründen.
Kaum jemand weiß, wie sehr sich Maler und Lackierer auch in angrenzende Bereiche vertiefen können. Zum Beispiel in der Denkmalpflege, wo man historische Oberflächen fachgerecht restauriert. Oder in der Produktentwicklung, wo Farbenhersteller ständig neue, umweltfreundlichere Lacke erschaffen. Einige spezialisieren sich auf fugenlose Spachteltechniken, die in luxuriösen Badezimmern zum Einsatz kommen und richtig gut bezahlt werden. Außerdem steigt das Interesse an ökologischen Farben, die ohne synthetische Lösungsmittel auskommen. Damit punkten Maler und Lackierer, die sich auf nachhaltige Verfahren spezialisieren und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten möchten.
Der Tag beginnt oft mit der Materialbeschaffung. Sie holen Farben und Werkzeuge im Lager ab, besprechen den Plan mit Kollegen und fahren zur Baustelle. Dort beurteilen Sie den Untergrund, fahren mit Spachtel und Schleifgerät drüber, bis alles glatt ist. Danach mischen Sie die Farbe oder holen den richtigen Farbton aus dem Sortiment. Dann geht’s ans Streichen oder Lackieren, ehe Sie nachmittags den zweiten Anstrich auftragen. Die letzte Stunde des Arbeitstages kann aus Aufräumen, Werkzeugpflege und kurzer Nachbesprechung bestehen. Jeder Schritt ist ein Baustein für das finale Ergebnis, auf das nicht nur Sie, sondern auch Ihr Kunde stolz sein wird.
Maler und Lackierer – Ausbautechnik und Oberflächengestaltung ist ein Berufsfeld voller Möglichkeiten. Ob Sie sich nun auf Gestaltungstechniken spezialisieren, im Denkmalschutz arbeiten oder in der Industrie hochprofessionelle Oberflächen fertigen – es wird garantiert nicht langweilig. Auch der soziale Aspekt spielt eine Rolle: Häufig arbeitet man im Team und hat direkten Kundenkontakt, was den Berufsalltag abwechslungsreich und menschlich macht. Wem die körperliche Arbeit nichts ausmacht und wer Lust hat, Dinge zu verschönern, der findet hier einen Traumjob. Genau diese Mischung aus handwerklicher Präzision und kreativem Ausdruck macht das Berufsbild so spannend.