Lacklaboranten arbeiten tagtäglich mit faszinierenden Farb- und Lacksystemen, die oft über den normalen Alltagsgebrauch hinausgehen. Sie beginnen früh am Morgen, meist zwischen 7 und 8 Uhr, um im Labor die ersten Proben zu entnehmen und Tests zu fahren. Der Acht-Stunden-Tag ist gängig, doch in Spitzenzeiten kann sich die Arbeit nach hinten verschieben, vor allem wenn umfangreiche Versuchsreihen ausstehen. Die Ausbildung zum Lacklaboranten ist mit einem hohen Praxisbezug verbunden, denn viel Zeit wird in spezialisierten Laboren, Berufsfachschulen und manchmal auch im Betrieb selbst verbracht. Was viele nicht wissen: Das Zusammenspiel von Chemie, Physik und kreativen Ansätzen ist elementar, um den perfekten Farbton zu erschaffen. Obwohl die Arbeit im Labor oft ruhig und konzentriert scheint, herrscht eine fortwährende Spannung, da jede Probe einzigartige Eigenschaften haben kann.
Überraschend ist, dass die Wechselquote in diesem Berufsfeld höher sein kann, als man denkt. Viele Lacklaboranten orientieren sich nach einigen Jahren neu, sei es aufgrund besserer Gehaltsaussichten, größerer Karrieremöglichkeiten oder dem Drang, ihr Spezialwissen in anderen Branchen einzubringen. Dennoch ist die Qualifikation eines Lacklaboranten unschätzbar wertvoll: Wer gelernt hat, Farbfehler zu analysieren, komplexe Rezepturen zu entwickeln und die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen zu überwachen, wird zum gefragten Experten. Hinzu kommt, dass Lacklaboranten zunehmend in Nachhaltigkeitsprojekte eingebunden werden, etwa wenn es gilt, umweltfreundlichere Bindemittel oder ressourcenschonende Verarbeitungsverfahren zu etablieren. Das macht den Beruf nicht nur wirtschaftlich attraktiv, sondern auch gesellschaftlich relevant.
Während viele Lacklaboranten in einem regulären Tagesrhythmus arbeiten, gibt es Unternehmen, in denen Schichtarbeit zum Alltag gehört. Dies betrifft vor allem große Produktionsbetriebe, die in mehreren Schichten ihre Lacke herstellen oder testen müssen. Zwar mag die Vorstellung von Schichtarbeit abschreckend sein, doch einige Berufstätige schätzen die Flexibilität und oft auch die zusätzlichen Schichtzulagen. Wer nach der Ausbildung noch mehr erreichen möchte, hat viele Optionen: Vom Aufstiegsfortbildungs-Lehrgang zum Industriemeister Chemie bis hin zu einem berufsbegleitenden Studium in Lacktechnik oder Farb- und Lackchemie, die Möglichkeiten sind vielfältig. Erstaunlicherweise wissen viele gar nicht, wie breit gefächert der Karriereweg als Lacklaborant sein kann. Mit kontinuierlicher Weiterbildung bleibt man beruflich immer auf dem neuesten Stand.
Kaum eine Branche braucht so viel Innovationskraft wie die Lack- und Farbindustrie. Ob kratzresistente Lacke für Automobile, hitzebeständige Beschichtungen für Flugzeugteile oder antibakterielle Oberflächen für medizinische Geräte: Lacklaboranten bringen ihr Know-how in unterschiedlichste Wirtschaftszweige ein. Kaum vorstellbar, wie die Farbwelten zukünftiger Generationen aussehen, wenn neue Materialien und Technologien stets weiterentwickelt werden. Wenig bekannt ist, dass auch Hochseeschiffe und Raumfahrtprojekte auf die Kompetenz von Lacklaboranten angewiesen sind, etwa um die Außenhülle resistent gegen Salzwasser oder Weltraumstrahlung zu machen. Diese Vielseitigkeit macht den Mangel an gut ausgebildeten Fachleuten besonders kritisch: Wer sich in diesem verantwortungsvollen Berufsfeld engagiert, genießt häufig interessante Karrierechancen und kann sich stetig fortbilden. Der Arbeitsmarkt bietet daher reichlich Potenzial, und mit speziellem Expertenwissen zur Formulierung oder Oberflächenphysik kann man sich sogar zu einer gefragten Größe im internationalen Umfeld entwickeln.