Täglich früh aufstehen, sich direkt um wachsende Setzlinge kümmern und PIT-STOP-Style Umpflanzungen durchführen: Der Job als Gärtner in einer Baumschule ist nichts für Langschläfer! Wer glaubte, Gärtnern sei reine Entspannung und meditative Ruhe, sollte sich auf knackige Arbeitszeiten einstellen – in der Hochsaison kann der Tag gern vor Sonnenaufgang beginnen. Trotz dieser herausfordernden Rhythmen ist die Wechselquote in diesem Beruf vergleichsweise hoch, weil viele Neu- und Quereinsteiger fasziniert vom Umgang mit der Natur sind und sich ständig weiterentwickeln wollen.
Die Ausbildung zum Gärtner, Fachrichtung Baumschule, dauert in der Regel drei Jahre und beinhaltet theoretische Inhalte wie Pflanzenernährung, Botanik und Pflanzenschutz. Doch Theorie allein reicht nicht: Die Praxis ist King! Jeder Auszubildende lernt vom Saatgut bis zum Verkauf eines jungen Baumes die complete Journey. Dass man dabei diverse Lehrgänge absolviert, vom Schnittkurs bis hin zu Schädlingsdiagnosen, macht den Beruf abwechslungsreich. Viele Azubis kommen aus landwirtschaftlichen Familien oder bringen bereits Hobby-Erfahrungen aus dem eigenen Garten mit.
Baumschulen sind weitaus mehr als bloß Orte, an denen Bäumchen aufgereiht stehen. Kaum jemand weiß, dass gerade hier innovative Pflanzenschutzverfahren entstehen, neue Züchtungen getestet und seltene Sorten wiederentdeckt werden. Wer in einer Baumschule arbeitet, ist oft unabkömmlich in der urbanen Stadtbegrünung, liefert Bäume für öffentliche Plätze oder Parks und wirkt so aktiv am Stadtklima mit. Die wenig bekannten Insights umfassen außerdem den enormen logistischen Aufwand: Ordnung, akribische Dokumentation und viel Fingerspitzengefühl sind entscheidend, um Fehler zu vermeiden.
Während manche Gärtner in der Baumschule nach ein paar Jahren in den Landschaftsbau wechseln oder sich in einer Gärtnerei selbstständig machen, bleiben andere ein Leben lang in diesem Bereich. Die hohen Aufstiegschancen ergeben sich durch Weiterbildungen zum Meister oder Techniker – die verdienten Profis sind begehrt und genießen Ansehen. Tatsächlich wird die Branche immer stärker nach Fachleuten suchen, die nachhaltige Methoden bevorzugen und gleichzeitig wirtschaftlich denken können. Kein Wunder, dass diese Kombination enorm gefragt ist.
Die typische Arbeitszeit für Gärtner in einer Baumschule startet im Morgengrauen, oft schon zwischen 6 und 7 Uhr, besonders in der heißen Pflanzsaison. Das frühe Aufstehen mag zunächst abschreckend klingen, doch viele schwärmen von dem Glücksgefühl, wenn sie mit dem Sonnenaufgang schon die ersten Bäume inspiziert haben. Die Arbeitswoche liegt zwischen 38 und 42 Stunden, wobei manche Betriebe Schichten fahren, um das Bewässern in der Abenddämmerung sicherzustellen. Spontane Wettereinbrüche bringen oft Extraarbeit, was den Job unvorhersehbar und zugleich spannend macht.
Nach der Lehre übernehmen viele Baumschulen direkt ihre Azubis, sofern sie sich bewährt haben. Wer sehr engagiert auftritt, gutes Fingerspitzengefühl bei der Pflanzenpflege beweist und Interesse an betriebswirtschaftlichen Aufgaben zeigt, kann schnell mehr Verantwortung erhalten. Die Startgehälter mögen moderat sein, doch mit steigender Erfahrung und zusätzlicher Expertise klettern die Verdienstmöglichkeiten in ansehnliche Höhen. Projekterfahrung, etwa im Bereich Landschaftsarchitektur, verleiht zusätzliches Renommee und steigert die Employability selbst über die Grenzen der Baumschule hinaus.
Wer die Natur liebt und tagtäglich frische Luft atmen will, ohne sich vorm Schreibtisch zu langweilen, findet in der Baumschule sein Eldorado. Hier trifft harte körperliche Arbeit auf den Stolz, etwas zu schaffen, das den Alltag vieler Menschen positiv beeinflusst. Ob man später einmal das Familienunternehmen übernimmt, ein eigenes Geschäft gründet oder im öffentlichen Dienst Städte begrünt, bleibt jedem selbst überlassen. Ein Beruf, der mit Bodenständigkeit startet und doch der gesamten Gesellschaft zugutekommt – das ist der Reiz einer Tätigkeit als Gärtner in einer Baumschule.